Die Blutzuckerbestimmung ist ein wichtiges Kontrollinstrument in der Diabetestherapie. Um aber den Therapieerfolg über einen längeren Zeitraum beurteilen zu können, wird der HbA1c-Wert bestimmt.

Eiweisskörper verbinden sich mit Glukose und anderen Einfachzuckern. Diese so genannte Glykosylierung findet auch beim Hämoglobin statt. Das Ausmass dieser Glykosylierung ist abhängig von der Höhe der mittleren Glukosekonzentration und des Zeitraums, während dem die Glukose auf das Hämoglobin einwirken kann. Von den verschiedenen Hämoglobinfraktionen ist das HbA1c von besonderem Interesse, da dieses nur durch Glukose irreversibel glykosyliert wird.

Der HbA1c-Wert wird routinemässig einmal pro Quartal bestimmt. Da das Hämoglobin mit den Erythrozyten abgebaut wird, spiegelt der Wert die Blutzuckereinstellung der vergangenen 6-8 Wochen wider.

Der glykosylierte Hämoglobinanteil wird in Prozenten angegeben. Je nach Literaturquelle und Analysemethode (z.B. HPLC, Photometrie, Elektrophorese) variieren die Werte etwas. Die Beurteilung der Stoffwechsellage kann grob wie folgt abgestuft werden:

HbA1c-Wert (%)
5.6 - 7.1 gut
7.2 - 9.0 mittel
9.1 - 12.4 schlecht

Eine Erhöhung des HbA1c-Anteils um 1% entspricht einer Steigerung der mittleren Blutzuckerkonzentration um 1.665 mmol/l innerhalb der vergangenen zwei Monate. 

Bei guter Einstellung des Blutzuckers betragen die Schwankungen des HbA1c-Wertes 0.5 - 2%.

Quellen:
250 examens de laboratoire, Masson 12e édition 2015, p292
Labo-SURF, 2e édition 2013, p51
V. Zylka-Menhorn, Blutwerte verstehen, 6. Auflage 2018, p57
Bruhn et al.; LaborMedizin, 3. Auflage 2011, p220

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