Bei der Besorgung von ausländischen Spezialitäten mit Benzylpenicillin-Benzathin ist Achtsamkeit gefordert, da es verschiedene Handelsformen gibt. Es müssen diverse Punkte überprüft werden: Dosierung, Verabreichungsart, Lagerungsbedingungen, Nadeltyp und Hilfsstoffe mit bekannten Nebenwirkungen (z.B. Parabene).

Die in den Fachinformationen erwähnten Kontraindikationen, insbesondere bezüglich Schwangerschaft und Stillzeit, können je nach Land variieren.

Retardiertes Penicillin G darf nur tief intramuskulär und nicht intravenös verabreicht werden. Um das sogenannte Hoigné-Syndrom zu verhindern (toxische embolische Reaktion aufgrund von Mikrokristallen im Blutkreislauf) muss das Retardpenicillin langsam injiziert und sichergestellt werden, dass kein Blutgefäss punktiert wird.

Das Sicherheitsprofil von Benzathin-Penicillin G und gut bekannt. Folgende Nebenwirkungen können auftreten: Hautausschläge, allergische Reaktionen, Verdauungs- und Blutbildstörungen, erhöhte Transaminasen, akute interstitielle Nephritis, neurologische Symptome bei Niereninsuffizienz, Schmerzen an der Injektionsstelle.

In sehr seltenen Fällen kann es bei der Behandlung der Frühsyphilis mit retardiertem Penicillin zu einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen. Einzelne Spezialisten empfehlen vor der Verabreichung des Penicillins die orale Gabe von Prednison (50 mg) oder Paracetamol (1 g, 2-3 Dosen).

Bei Allergie auf Betalactam-Antibiotika (Penicilline und Cephalosporine) können ausschliesslich in Absprache mit dem Spezialisten folgende Alternativen empfohlen werden:

-Frühsyphilis: Doxycyclin 100 mg 2x/Tag per os für 14 Tage
-Spätsyphilis: Doxycyclin 100 mg 2x/Tag per os für 28 Tage
-Neurosyphilis: Ceftriaxon 2g 1xtgl. i.v. für 14 Tage

Quellen:
Doc News, Benzylpenicillin-Benzathin: Retard-Penicillin bei Syphilis
Vidal Actualités, Extencilline : arrêt de commercialisation et mise à disposition d'une spécialité importée, 2014
BAG Bulletin, 21/2015/p242-247, Syphilis: aktualisierte Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung

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