Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie informiert:

Ziel der Medizin ist es, dem Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung zu bieten sowie unnötige und sogar gefährliche Untersuchungen und Behandlungen zu vermeiden. Aus diesem Grund hat sich auch pädiatrie schweiz dem Trägerverein «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» angeschlossen. Dieser wird nicht nur von medizinischen fach- und berufsständischen Organisationen, sondern auch von Patient*innen- und Konsument*innenorganisationen getragen und will das Bewusstsein für die Problematik der Über- oder Fehlversorgung sensibilisieren.

Als Fachgesellschaft hat pädiatrie schweiz eine entsprechende «Top-5-Liste» erarbeitet mit fünf medizinischen Massnahmen, die in der Regel unnötig sind und aufgrund von Nebenwirkungen schädlich sein können. Kinder- und Allgemeinärzt*innen sowie Patient*innen sollten bei diesen Empfehlungen miteinander im Sinne einer shared decision­making besprechen, ob nicht besser auf diese Massnahmen verzichten werden sollte, weil sie mit Risiken oder Nebenwirkungen verbundenen sind und ein Nutzen gemäss der heutigen Evidenz nicht gegeben ist. Die allgemeine Botschaft ist, dass mehr nicht immer besser ist (more is not always better).

Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie gibt die folgenden fünf Empfehlungen ab:

1.
Starten Sie bei leicht bis mässig dehydrierten Kindern nicht eine intravenöse Therapie, bevor eine orale Rehydrierung versucht worden ist.

2.
Behandeln Sie eine akute Otitis media bei Kindern nicht routinemässig mit einem Antibiotikum.

3.
Verwenden Sie keine Hustenmedikamente bei Kindern.

4.
Verwenden Sie bei Säuglingen mit Bronchiolitis nicht routinemässig Steroide oder Bronchodilatatoren.

5.
Verwenden Sie Säureblocker nicht routinemässig zur Behandlung des gastroösophagealen Reflux bei Säuglingen.

Ausführungen und Referenzen zu diesen Empfehlungen sind über den Link zur Top-5-Liste abrufbar.

Quelle:
pädiatrie schweiz, smarter medicine: «Top-5-Liste» für Pädiatrie

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