Bei sommerlichen Temperaturen steigt die Nachfrage nach «wirklich zuverlässigen» Antitranspirantien, doch sind aluminiumhaltige Produkte ebenso sicher wie wirksam?

Aluminiumsalze (in Antitranspirantien wird vor allem Aluminiumchlorohydrat verwendet) verstopfen temporär die Schweissporen und wirken antibakteriell. Durch die Obstruktion der Schweissporen wird kaum noch Schweiss sezerniert, und durch die Hemmung der Schweiss zersetzenden Bakterien entsteht kein Schweissgeruch.

Dem sicheren Schutz vor Schweissgeruch werden jedoch gesundheitliche Risiken entgegengestellt: In der Literatur finden sich unzählige Hinweise auf einen möglichen kausalen Zusammenhang einer dermalen Aluminiumexposition und des Auftretens von Brustkrebs oder Morbus Alzheimer.

Gemäss der vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung BfR veröffentlichten Stellungsname ist die regelmässige Anwendung von aluminiumhaltigen Antitranspirantien jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs oder Alzheimer verbunden. Das Fazit «Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminium-Aufnahme über die Haut sind unwahrscheinlich» basiert auf dem Ergebnis dreier Humanstudien, welche die Bioverfügbarkeit nach dermaler Applikation aluminiumhaltiger Antitranspirantien untersuchten.

In der Schweiz hat eine vertiefte und kritische Recherche der wissenschaftlichen Literatur durch das Schweizerische Zentrum für Angewandte Humantoxikologie ebenfalls zum Ergebnis geführt, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen der dermalen Applikation von Aluminiumsalzen und der Entstehung von Brustkrebs besteht.

Quellen:
BLV, Antitranspirante mit Aluminium
BfR, Stellungnahme 045/2023
Curr Med Chem, Exploring the Potential Link between Aluminum-Containing Deodorants/Antiperspirants and Breast Cancer: A Comprehensive Review
J Trace Elem Med Biol, Correlation between daily life aluminium exposure and breast cancer risk: A systematic review

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