In der Praxis stellt sich immer wieder die Frage, welche transdermalen therapeutischen Systeme (TTS) teilbar sind.
Prinzipiell können die derzeit erhältlichen Systeme in zwei Gruppen eingeteilt werden:
Membransysteme: Der Wirkstoff findet sich in Form einer Lösung oder Dispersion in einem Reservoir und wird durch eine Membran an die Haut abgegeben. Es handelt sich hier um ein System mit kontrollierter Freisetzung. Ein Zerschneiden des Pflasters beschädigt die Steuermembran, so dass die Wirkstofflösung oder -suspension unkontrolliert aus dem Reservoir austreten kann. Membransysteme dürfen deshalb nie zerschnitten werden. Gibt es keine Alternativen, kann in Einzelfällen das Pflaster in der Hälfte zusammengelegt werden und mit einem Folienverband fixiert werden. Eine präzise Dosierung ist allerdings mit dieser Methode nicht möglich!
Spezialität: Nitroderm® TTS
Matrixsysteme: Das Wirkstoffreservoir besteht aus einer Dispersion fester Wirkstoffpartikel, welche in eine Matrix eingebettet sind. Der Wirkstoff diffundiert aus dieser Matrix auf die Haut. Die Freisetzung ist bei diesem System modifiziert, d.h. die Haut ist hier der limitierende Faktor bezüglich Penetration und Resorption des Wirkstoffs. Matrixsysteme können im Prinzip zerschnitten werden, da der Wirkstoff in fester Form vorliegt und homogen verteilt ist.
Mangels Studiendaten und aus Sicherheisgründen raten die Hersteller im Allgemeinen davon ab, die Pflaster zu zerschneiden. Auf jeden Fall ist Vorsicht geboten, da jede Strukturveränderung des Pflasters die Pharmakokinetik beeinflussen kann.
Wird ein Pflaster zerschnitten, ist der nichtverwendete Teil zu entsorgen. Dieser soll aus Sicherheitsgründen und aufgrund des Risikos möglicher Veränderungen nicht aufbewahrt werden.
Quellen:
Pharmacie des HUG informations sur les médicaments – Patchs : structure et aspects pratiques
PharManuel 2007, p252