Ein Meningeom ist ein Tumor, der sich aus den Hirnhäuten entwickelt. Diese Membranen umhüllen das Gehirn und das Rückenmark. Diese Tumorart wächst in der Regel langsam über mehrere Jahre, ohne Symptome zu verursachen. Manchmal wird jedoch ein Teil des Gehirns komprimiert, und es kann zu erheblichen Beschwerden kommen.

Eine frühere Studie hatte ein erhöhtes Risiko im Zusammenhang mit bestimmten Gestagenen nachgewiesen: hochdosiertes Cyproteron (Androcur®), hochdosiertes Chlormadinon und Nomegeston (in der Schweiz in der untersuchten Dosierung nicht im Handel), Medroxyprogesteron (Depo Provera®), Medrogeston und Promegeston (in der Schweiz nicht im Handel).

Eine neue Studie zeigt kein erhöhtes Risiko für Meningeome bei Frauen, die ein Kontrazeptivum verwenden, das Levonorgestrel allein oder in Kombination mit Ethinylestradiol enthält. Hingegen zeigt sie einen sehr geringen Anstieg des Meningeomrisikos bei Frauen über 45 Jahren, wenn sie Kontrazeptiva mit Desogestrel allein in einer Dosierung von 75 µg über einen längeren Zeitraum anwenden. Dieses Risiko steigt mit der Anwendungsdauer: Es tritt ab einer Anwendung von 5 Jahren auf und verdoppelt sich nach einer Exposition von mehr als 7 Jahren, bleibt jedoch weit unter dem Risiko, das mit der Einnahme der oben genannten, bereits untersuchten Gestagene verbunden ist.

In Frankreich empfiehlt die Nationale Agentur für Arzneimittelsicherheit (ANSM) Frauen, die Desogestrel 75 µg einnehmen, ihre Empfängnisverhütung nicht ohne den Rat einer Gesundheitsfachperson abzusetzen. Insbesondere sollten sie ihren Arzt aufsuchen, wenn Anzeichen auftreten, die auf ein Meningeom hindeuten. Dazu gehören z.B. häufige Kopfschmerzen, Seh-, Sprach-, Hör-, Geruchs- oder Gedächtnisstörungen, Lähmungen, Schwindel und Krampfanfälle.

Quellen:
CHUV, Centres interdisciplinaires d’oncologie, maladies et prise en charge, méningiome, 27.12.2024
EPI-PHARE, communiqué de presse 19.12.2024
Le Moniteur des pharmacies, Actu, Méningiome : quel risque avec les progestatifs contraceptifs? 20.12.2024

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