Das BAG informiert:

Impfkompetenz beschreibt die Fähigkeit, Informationen rund um das Thema Impfen zu finden, zu verstehen und zu beurteilen und darauf basierend eigene Entscheidungen in Impffragen fällen zu können.
Um einen allfälligen Handlungsbedarf zu erkennen, hat das BAG das Zentrum für Gesundheitskompetenz der Careum Stiftung beauftragt, die Erkenntnisse der letzten Erhebung von 2018 zu aktualisieren.
Analysiert wurden der Umgang der Bevölkerung mit Impfinformationen, die Nutzung verschiedener Informationsquellen sowie Unsicherheiten oder mögliche Fehlvorstellungen.

Mehrheit überfordert mit Impf-Informationen
Rund 51 Prozent der Befragten gaben an, dass sie häufig Schwierigkeiten im Umgang mit Impf-Informationen haben und somit eine geringe Impfkompetenz aufweisen. Besonders herausfordernd ist es für sie, die Vertrauenswürdigkeit von Informationen zu beurteilen.

Hohe Impfbereitschaft – solides Impfwissen mit Lücken
Zwei Drittel der Befragten zeigen eine hohe Impfbereitschaft.
Der Wissensstand über Impfungen ist allgemein solide, weniger Impfwissen haben jedoch insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Gruppen, Personen mit geringer Impfbereitschaft, einer impfkritischen Haltung sowie Personen ohne oder mit nur einer Impfung.

Weniger Impfkritiker
Etwa sieben Prozent der Bevölkerung können als Impfkritikerinnen und Impfkritiker bezeichnet werden. Als «impfkritisch» wurden in der Studie Personen bezeichnet, die der Meinung sind, dass Impfungen giftig, oder schlimmer als jene Krankheiten, gegen die sie schützen, sind.

Ärzteschaft als vertrauenswürdige Informationsquelle
Ärztinnen und Ärzte sind die wichtigste und vertrauenswürdigste Informationsquelle90 Prozent der Befragten vertrauen ihnen und 85 Prozent nutzen diese Informationsquelle auch.  Für 52 Prozent der Befragten sind die Gesundheitsbehörden eine glaubwürdige Informationsquelle – nur 38 Prozent nutzen sie tatsächlich. Das Vertrauen in die Gesundheitsbehörden als Informationsquelle variiert jedoch nach sozialen und regionalen Faktoren: Bei Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status oder geringer Bildung, sowie in der italienischsprachigen Schweiz, liegt es etwas tiefer. Apothekerinnen und Apotheker gelten für 40 Prozent der Befragten als glaubwürdig, sie werden aber nur von 18 Prozent als Informationsquelle genutzt.

Kaum Unterschiede zwischen Sprachregionen
Wie in der Vorgängerstudie wurden auch in der neuen Erhebung nur wenige Unterschiede zwischen den Sprachregionen gefunden.

Empfehlungen und weiteres Vorgehen
Die Ergebnisse der aktuellen Studie liefern wichtige Hinweise und Empfehlungen, wie die Impfkompetenz in der Bevölkerung gezielt gefördert werden kann. Sie bilden damit eine fundierte Grundlage für die weitere Umsetzung des Nationalen Programms Impfungen (NPI). Zentrales Ziel ist es, den Zugang zu verständlichen, transparenten und evidenzbasierten Informationen sicherzustellen, damit die Bevölkerung informierte und selbstbestimmte Impfentscheidungen treffen kann.

Quelle:
BAG, Studie zur Impfkompetenz der Bevölkerung 2024

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