Zahlreiche Pflanzen haben als Fruchtform rote Beeren. Einige sind essbar, andere ungeniessbar bis giftig, was häufig verunsichert oder Fragen aufwirft.

Tox Info Suisse empfiehlt die 5-Rote Beeren-Regel*: Allgemein treten nach der Einnahme von maximal 5 roten Beeren höchstens leichte Symptome auf, selbst bei Kleinkindern. Schwere Vergiftungserscheinungen sind nicht zu erwarten und es sind keine speziellen Massnahmen erforderlich. Sollten unerwartet starke Symptome auftreten, ist eine ärztliche Kontrolle angezeigt.

*Ausnahmen:
_Die roten Beeren der Zaunrübe (Bryonia dionica) enthalten Cucurbitacine, welche toxisch sind, bitter schmecken und heftige Symptome im Magendarmtrakt auslösen können.
_Die roten Früchte der Eibe (Taxus baccata): Das süsse Fruchtfleisch ist unproblematisch. Der Samen im Innern der Frucht ist hingegen toxisch. Die Hülle ist glücklicherweise sehr hart und es besteht keine Gefahr, falls die runden Samen ganz geschluckt werden. Werden die Samen jedoch gekaut, besteht Vergiftungsgefahr, selbst wenn sie wegen des stark bitteren Geschmacks häufig wieder ausgespuckt werden.

Werden mehr als 5 rote Beeren oder Zaunrübenbeeren eingenommen, oder wurden Samen zerbissen/gekaut, sollte ein Arzt beigezogen oder Tox Info Suisse kontaktiert werden.

Die 5-Rote Beeren-Regel gilt für die häufigsten roten Beeren. Dazu gehören z.B. diejenigen der Stechpalme (Ilex sp.), der Zwergmispeln (Cotoneaster sp.), des Schneeballs (Viburnum sp.), des Geissblatts oder der Heckenkirsche (Lonicera sp.) und des Maiglöckchens (Convallaria majalis). Die Einnahme von bis zu 5 Stück dieser Beeren führt höchstens zu leichten Magendarmbeschwerden.
Andere rote Beeren wie diejenigen von Aronstab (Arum sp.) oder Seidelbast (Daphne sp.) können lokale Reaktionen mit Brennen in Mund und Speiseröhre auslösen.

Quellen:
_Tox Info Suisse, Aktuelles, Rote Beeren: von essbar bis giftig. Wann wird es gefährlich?
_Sauvages et toxiques, Editions Edisud, p142

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