Finasterid 1mg (Propecia® und Generika) wird zur Therapie von leichter bis mittelschwerer androgenetischer Alopezie bei Männern eingesetzt. Ab einer Dosis von 5mg (Proscar® und Generika) ist es indiziert zur symptomatischen Behandlung bei benigner Prostatahyperplasie.
Finasterid ist ein kompetitiver und spezifischer Hemmer der Typ-II 5-alpha-Reduktase. Die Hemmung dieses Enzyms verhindert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT), welches an der Reduktion von Haarwachstum und -volumen beteiligt ist.
Die Wirkung zeigt sich im Allgemeinen 3 bis 6 Monate nach Therapiebeginn und klingt nach Therapieende ganz ab. Um die Wirkung optimal zu erhalten, wird eine Dauertherapie empfohlen. Wirksamkeit und Behandlungsdauer sollen regelmässig durch den Arzt kontrolliert werden.

Finasterid kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, welche Fachpersonen und Patienten kennen müssen:
_Bezüglich sexuellen Störungen wurden Erektions- und Ejakulationsstörungen, Hodenschmerzen und Abnahme der Libido registriert. Nach Absetzen der Therapie können diese Effekte für unbestimmte Zeit weiterbestehen.
_Psychische Störungen wie Angst, Depression oder sogar Suizidgedanken können ebenfalls auftreten. Das zuständige europäische Komitee (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) hat im Juni 2018 empfohlen, Angst in die Liste der unerwünschten Nebenwirkungen aufzunehmen.
Alle Veränderungen der Gemütslage oder psychische Symptome bei Patienten, welche Finasterid bei Alopezie einnehmen, sollten dazu Anlass geben, die Therapie zu unterbrechen und bedingen eine Überwachung. Patienten, welche 5 mg Finasterid bei benigner Prostatahyperplasie einnehmen, sollen die Therapie nicht selbständig beenden, sondern rasch einen Arzt konsultieren.

Quelle:
_ANSM Point d’information, 10.12.2019

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