Mit der oralen Verabreichung soll eine systemische Wirkung erzielt werden. Unabhängig von der Anzahl der verwendeten ätherischen Öle werden für Erwachsene dreimal täglich 2 Tropfen, bzw. insgesamt 6 Tropfen pro Tag empfohlen. Auf Anweisung des Therapeuten kann die Dosis bis auf 12 Tropfen pro Tag erhöht werden.

Aufgrund des ausgeprägten Geschmacks und der mehr oder weniger ätzenden Wirkung auf die Schleimhäute müssen ätherische Öle im Allgemeinen vor der Einnahme verdünnt werden. Damit jegliche toxische Wirkung vermieden werden kann, müssen die Stoffklassen und in bestimmten Fällen der Chemotyp der ätherischen Öle in den entsprechenden Formulierungen bekannt sein. 
Der Anteil hautätzender ätherischer Öle (z.B. Ceylonzimt, Phenole) und ketonhaltiger ätherischer Öle sollte in einer Mischung nicht mehr als 30% betragen. Hautätzende ätherische Öle bergen ein Risiko für Schleimhautirritationen im Oesophagus und Verdauungstrakt, bei letzteren kann es zu neurotoxischen Nebenwirkungen kommen. Die beiden Stoffklassen können jedoch zusammen verabreicht werden. Die Tagesdosis an Ketonen darf jedoch die Menge von 200 mg nicht überschreiten.

Da ätherische Öle die Plazentaschranke überwinden und in die Muttermilch übergehen, ist bei Schwangeren und Stillenden Vorsicht geboten. In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist die orale Gabe kontraindiziert. Ätherische Öle mit neurotoxischen (z.B. Ketone, Laktone) und östrogenähnlichen Eigenschaften sind während der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert.
Die orale Gabe von ätherischen Ölen ist bei Kindern <6 Jahren kontraindiziert. Danach dürfen nur milde und nicht-toxische ätherische Öle verwendet werden.

-phenolhaltige ätherische Öle: z.B. Eugenia caryophyllus, Satureja montana, Thymus vulgaris Chemotyp Thymol und Carvacrol.
-ketonhaltige ätherische Öle: z.B. Artemisia herba alba, Carum carvi, Helichrysum italicum, Hyssopus officinalis, Mentha piperita, Rosmarinus officinalis verbenoniferum, Salvia officinalis, Thuja occidentalis.
-laktonhaltig ätherische Öle: z.B. Achillea millefolium, Inula odorata, Laurus nobilis
-östrogenähnliche ätherische Öle: z.B. Cupressus sempervirens, Foeniculum dulce, Melaleuca cajuputii, Melaleuca quinquinervia, Pimpinella anisum.

Quellen:
Conseil en aromathérapie, D. Roux, Editions Pro-Officina, 3e édition 2017
Cours CAP « Aromathérapie - connaissances de base » 03.02.2011
Le guide de l’assistant CAP 2010, chapitre 1.5
Le Moniteur des pharmacies, 2767/2009/Cahier II

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