Seit 1988 wird der Welt-Aids-Tag jährlich am 1. Dezember begangen. An diesem Tag wird dazu aufgerufen, Solidarität mit den von HIV-betroffenen Menschen zu zeigen. Denn diese leiden auch in der Schweiz noch häufig unter Diskriminierung im Alltag. Darauf will die Kampagne zum 1. Dezember der Aids-Hilfe Schweiz «Stopp Diskriminierung» aufmerksam machen.

Unwissenheit fördert Diskriminierung
«Jährlich gehen bei der Aids-Hilfe Schweiz rund 100 Diskriminierungsmeldungen ein. Doch die Dunkelziffer ist hoch, deshalb gehen wir gesamtschweizerisch von mindestens 10-mal mehr Fällen aus. Dies bedeutet, dass täglich 3 Menschen in der Schweiz aufgrund einer behandelbaren Krankheit diskriminiert werden», sagt Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz. Die fehlende Kenntnis über die genauen Übertragungswege von HIV führt zu grossen Unsicherheiten im alltäglichen Umgang. Auch eine aktuelle Studie aus Deutschland zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht weiss, dass HIV-positive Menschen unter erfolgreicher Therapie nicht ansteckend sind, auch nicht beim Sex. Diese Ausgangslage begünstigt, dass HIV-positive Menschen im Alltag regelmässigen Diskriminierungserfahrungen ausgesetzt sind. «Das Wissen der Schweizer Bevölkerung in Bezug auf HIV ist nicht auf dem aktuellen Stand der Medizin», hält Andreas Lehner fest.

HIV bleibt relevant
Der Welt-Aids-Tag dient auch dazu, in Erinnerung zu rufen, dass HIV noch längst nicht besiegt ist. Dies ist gerade im stark von Covid-19 geprägten Jahr 2020 von Bedeutung. Dafür braucht es eine konsequente Sensibilisierung und Aufklärung der Allgemeinbevölkerung sowie die Behandlung und Unterstützung für HIV-positive Menschen.

Quelle:
Aids-Hilfe Schweiz, Welt-Aids-Tag 2020

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