Das toxische Schocksyndrom (TSS) tritt in Zusammenhang mit der Anwendung von vaginalen Hygieneprodukten (Tampons, Menstruationstassen) auf. Betroffen sind meist junge, gesunde Frauen, welche Trägerinnen eines bestimmten Staphylokokkus-aureus-Stammes sind, der vaginal das Toxin TSST-1 produziert.

Die französische Behörde ANSES hat kürzlich Resultate einer Sicherheitsanalyse von Monatshygieneprodukten publiziert, insbesondere in Bezug auf das Infektionsrisiko. Das Risiko, ein TSS zu entwickeln, steigt mit der Tragedauer der Produkte. Die Empfehlungen in den Gebrauchsanweisungen gehen von einer Tragedauer von maximal 4-8 Stunden aus. Diese Empfehlungen scheinen nur wenig oder schlecht befolgt zu werden: Laut einer Umfrage tragen 79% der Frauen den Tampon während der ganzen Nacht und fast 30% wechseln die Menstruationstasse während eines ganzen Tages nicht.

Einen direkten Zusammenhang zwischen den physikalisch-chemischen Materialeigenschaften dieser Hygieneprodukte und einem erhöhten TSS-Risiko konnte die ANSES nicht aufzeigen.

Die Experten des Komitees empfehlen, Frauen besser über das TSS zu informieren und zu erklären, wie wichtig das Einhalten der Tragedauer ist. Dies gilt sowohl für Tampons als auch für Menstruationstassen, welche immer beliebter werden. Das gewählte Produkt soll der Blutungsmenge angepasst und über Nacht sollen allenfalls Binden verwendet werden.

Quelle:
Anses, Sécurité des produits de protection intime, décembre 2019

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