Einige Personen nehmen während des Schlafwandelns Nahrungsmittel oder ungeniessbare oder sogar toxische Substanzen zu sich. Auf der Suche nach Nahrungsmitteln oder während deren Zubereitung kann es zu Unfällen, Verletzungen oder Vergiftungen kommen. Nach dem Aufwachen erinnern sich die Betroffenen meist nicht an die Ereignisse der vergangenen Nacht.

Gemäss der Pharmakovigilanz-Datenbank Vigibase der WHO wurden zwischen 1967 und 2021 insgesamt 676 Fälle von abnormem Essverhalten beim Schlafwandeln registriert, welche mit Medikamenten in Verbindung standen.

Am häufigsten waren folgende Substanzen involviert: Z-Drugs, insbesondere Zolpidem (ca. 1/3 der Meldungen) und in weitaus geringerem Umfang Benzodiazepine, Oxybat (bei Narkolepsie eingesetzt), atypische Neuroleptika (vor allem Quetiapin, aber auch Aripiprazol und Olanzapin), Antidepressiva (Duloxetin, Venlafaxin, Escitalopram, Sertralin, Fluoxetin, Vortioxetin, Trazodon) und Methylphenidat.

Abnormales Verhalten während des Schlafes ist eine bekannte Nebenwirkung der Z-Drugs, insbesondere bei Zolpidem. Das Risiko erhöht sich bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol oder anderen zentraldämpfenden Medikamenten oder bei Überschreiten der empfohlenen Maximaldosis.

Quellen:
CBiP, Folia Pharmacotherapeutica, Somnambulisme alimentaire d’origine médicamenteuse, 12.2023
CBiP, Folia Pharmacotherapeutica, Comportements anormaux pendant le sommeil (“complex sleep behaviours”) suite à la prise de Z-drugs: un effet indésirable rare mais aux conséquences potentiellement graves, 12.2019
La Revue Prescrire, Somnambulismes d’origine médicamenteuse et troubles alimentaires pendant le sommeil, 473/2023/p194

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