In den letzten 20 Jahren konnte durch die Verwendung von imprägnierten Moskitonetzen mit Insektiziden die weltweite Malariaepidemie beträchtlich eingedämmt werden. Seit 2017 ist jedoch eine erneute Zunahme an resistenten Mücken zu verzeichnen, insbesondere gegen Pyrethroide.
Im Kampf gegen Malaria sind daher neue Strategien gefragt, welche die steigende Resistenz gegen Insektizide berücksichtigen.

Laut einer aktuellen Studie kann mit Hilfe von Moskitonetzen, welche mit Atovaquon imprägniert wurden, die Entwicklung von Plasmodium falciparum in weiblichen Anophelesmücken blockiert und somit das Übertragungsrisiko eingeschränkt werden. Die Forscher brachten die Mücken in Kontakt mit Glasflächen, die mit Atovaquon behandelt waren. Die Mücken wurden vor oder kurz nach dieser Exposition mit P. falciparum infiziert. Die Studie zeigte, dass die Entwicklung des Parasiten vollständig blockiert wurde, wenn die Mücken während 6 Minuten bereits relativ geringen Atovaquonkonzentrationen (100 µmol/m2) ausgesetzt waren. Diese Zeitspanne entspricht der durchschnittlichen Verweildauer der Mücken auf einem Moskitonetz. Atovaquon hat keinen Einfluss auf Lebensdauer oder Vermehrung der Mücken.

Resistenzen der Parasiten gegen Malariamittel und Resistenzen der Mücken gegen Insektizide breiten sich immer weiter aus und gefährden den Kampf gegen Malaria. Da das Risiko für Resistenzen der Parasiten gegen Atovaquon nicht auszuschliessen ist, müssen dringend weitere Wirkstoffe mit verschiedenen Wirkmechanismen erforscht werden.

Quellen:
_Revue Médicale Suisse actualités, février 2019
_ScienceDaily, Medicating mosquitoes to fight malaria, 27.02.2019
_Nature – online, Exposing Anopheles mosquitoes to antimalarials blocks Plasmodium parasite transmission, 27.02.2019
_OMS – online, Rapport sur le paludisme dans le monde 2018

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