Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) wird durch eine hormonelle Störung ovariellen und/oder zentralen Ursprungs verursacht und geht mit Menstruationsstörungen, verminderter Fertilität, Hyperandrogenämie und metabolischen Komplikationen mit Insulinresistenz einher.

Der Name dieser Krankheit stammt aus den 1930er Jahren, als man bei Patientinnen etwas beobachtete, das man für Zysten in den Eierstöcken hielt. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Vielzahl von Follikeln, deren Entwicklung unvollständig ist.

Schwangere Frauen mit PCOS haben ein höheres Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft, darunter Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie und Frühgeburt.

Myo-Inositol, eine körpereigene Substanz, wurde zur Vorbeugung dieser Komplikationen in Betracht gezogen.

Eine kürzlich im JAMA veröffentlichte multizentrische, doppelblinde, placebokontrollierte Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass Myo-Inositol bei dieser Indikation während der Schwangerschaft bei Frauen mit PCOS unwirksam ist.
Die Prävalenz des primären Endpunkts, d. h. Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie und Frühgeburt, betrug 25,0 % bei den Personen, die randomisiert Myo-Inositol erhielten, und 26,8 % bei denjenigen, die randomisiert ein Placebo erhielten, was einen nicht signifikanten Unterschied darstellte.

Quellen:
JAMA 2025, Myo-inositol Supplementation to Prevent Pregnancy Complications in Polycystic Ovary Syndrome, Published online 8.9.2025
Inserm, Dossier, Syndrome des ovaires polykystiques (SOPK), 05.09.2024
Am J Obstet Gynecol 2018 ; 219:300 e1-6
Sharma, N. et al. (2023) ‘Myo-inositol: a potential prophylaxis against premature onset of labour and preterm birth’, Nutrition Research Reviews, 36(1), pp. 60–68

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