Im Jahr 2024 wies die Bundesbehörde Health Canada auf das Risiko schwerer Hyperkalzämien hin, die im Rahmen des sogenannten Milch-Alkali-Syndroms (syn. Burnett-Syndrom) bei schwangeren Frauen, die Calciumcarbonat (z.B. Rennie®, Gaviscon®) zur Linderung von Sodbrennen einnehmen, auftreten können.
Es gibt etwa zehn ausführliche Fallberichte bei Schwangeren. In allen Fällen wurde eine übermässige Einnahme eines calciumcarbonathaltigen Antazidums durch die Schwangere festgestellt.

Das Milch-Alkali-Syndrom umfasst Hyperkalzämie, metabolische Alkalose und akutes Nierenversagen im Zusammenhang mit der Einnahme grosser Mengen an Calcium und alkalischen Substanzen. Unbehandelt kann dies zu Nierenversagen und systemischen Verkalkungen führen.
Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft, die eine erhöhte gastrointestinale Calciumaufnahme begünstigen, können bei hohem Calciumkonsum zu einem erhöhten Risiko für das Milch-Alkali-Syndrom beitragen.

Laut der Fachzeitschrift Prescrire ist es ratsam, Antazida auf Basis von Aluminium, Magnesium oder Natriumbicarbonat zu bevorzugen, die dieses Risiko nicht bergen.

Quellen:
Prescrire, 500/2025/p433
Santé Canada, Antiacides à base de carbonate de calcium et syndrome de Burnett pendant la grossesse, InfoVigilance sur les produits de santé : août 2024

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