Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse einer Studie, die auf Registern aus drei nordeuropäischen Ländern basiert und ein erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen (NDD) bei Kindern aufzeigt, deren Väter in den Monaten vor der Empfängnis mit Valproat behandelt wurden, führte die wissenschaftliche Interessengemeinschaft EPI-PHARE eine umfangreiche Studie durch. Dabei wurde der Zusammenhang zwischen der Valproat-Exposition des Vaters während der Spermatogenese und dem Risiko von NDD bei Kindern untersucht.
Die Ergebnisse dieser Studie, der bislang umfangreichsten zu diesem Thema, bestätigen die zuvor berichteten Tendenzen und untermauern die Argumente für die seitdem von Swissmedic umgesetzten Sicherheitsmassnahmen.
Die Studie umfasste 2,8 Millionen Kinder, die zwischen 2010 und 2015 in Frankreich geboren wurden, darunter 4773 Kinder, deren Väter während der Spermatogenese mit Valproat behandelt wurden («exponierte Kinder»). 583 dieser Kinder wiesen mindestens eine neurologische Entwicklungsstörung auf, darunter 149 Aufmerksamkeitsdefizitstörungen mit oder ohne Hyperaktivität, 42 intellektuelle Entwicklungsstörungen, 77 Autismus-Spektrum-Störungen, 294 Kommunikationsstörungen und 160 Lernstörungen.
Die Ergebnisse zeigen einen allgemeinen Anstieg des Risikos für NDD um 24 % bei Kindern, deren Väter zum Zeitpunkt der Empfängnis mit Valproat behandelt wurden, im Vergleich zu Kindern, deren Väter mit Lamotrigin oder Levetiracetam behandelt wurden. Letztere werden aufgrund ihres besseren Sicherheitsprofils als Erstlinientherapie empfohlen.
Quellen :
EPI-PHARE, Communiqué de presse, 06/11/2025
Swissmedic, DHPC – Valproate (Depakine®, Depakine Chrono®, Valproate Chrono Sanofi®, Valproat Chrono Desitin®, Orfiril® long, Orfiril®, Valproat Sandoz®, Convulex®)


