Die Grippeimpfstoffe, welche momentan in der Schweiz zur Verfügung stehen, werden alle durch Züchtung der Virenstämme in embryonierten Hühnereiern hergestellt. Diese Impfstoffe enthalten alle Ovalbumin und sind daher bei schwerer Allergie auf Komponenten aus Hühnereiern kontraindiziert.

 

Allergiker sollten vor der Impfung ihren Arzt oder Allergologen kontaktieren. Vor allem bei schweren Allergien wird empfohlen, die Impfung nur in spezialisierten Institutionen und unter Überwachung durchzuführen. Nach einem Hauttest mit dem entsprechenden Impfstoff kann der Arzt z.B. eine gestaffelte Verabreichung der Impfdosis in steigender Konzentration in Erwägung ziehen. Bei leichten allergischen Reaktionen sind entsprechende Vorsichtsmassnahmen zu treffen (Gabe eines Antihistaminikums p.o. und ärztliche Überwachung während 30 Minuten nach der Impfung).

Die Zucht der Virusstämme auf Zellkulturen ermöglichte die Herstellung eines alternativen Grippeimpfstoffs, welcher keine Proteine von Hühnern und Hühnereiern enthält. Die zur Gewinnung der Oberflächenfragmente verwendeten Viren werden in Säugetierzellen gezüchtet (MDCK, Madin Darby Canine Kidney).
Der Impfstoff Optaflu® wurde Ende 2009 in der Schweiz zugelassen, ist aber seit 2016 nicht mehr verfügbar. Der Nachfolger, ein quadrivalenter zellulärer Impfstoff (Flucelvax Tetra, Seqirus), wurde 2018 von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA für Erwachsene und Kinder ab 9 Jahren zugelassen. Er ist z.B. in Deutschland, Italien und Grossbritannien auf dem Markt.

Quellen:
_EMA Flucelvax Tetra
_Infovac Bulletin, Nr. 4/2016
_La Vaccination, Manuel pratique de tous les vaccins, Editions Masson 2011, p120-121
_DocNews Grippe: Impfstoffe für die Grippesaison 2020-2021

 

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