«Die Einnahme von Entzündungshemmern (Ibuprofen, Kortison, …) könnte den Verlauf der Infektion verschlimmern». Dieser Tweet, welcher der französische Gesundheitsminister am Samstag 14. März auf Twitter absetzte, löste ein grosses mediales Echo aus und führte zu zahlreichen Warnmeldungen in den sozialen Netzwerken.
In Frankreich wurde in Einzelfällen eine Verschlimmerung der Coronaerkrankung bei Personen beobachtet, welche nicht zu einer Risikogruppe gehören und Ibuprofen in der Selbstmedikation einnahmen.

Das Risiko für schwere infektiöse Komplikationen in Zusammenhang mit der Einnahme von NSAR ist bekannt. Gemäss BAG gibt es derzeit keine eindeutigen Beweise in Zusammenhang mit Covid-19. Die gemeldeten Einzelfälle genügen nicht als Belege für einen kausalen Zusammenhang mit dem Schweregrad der Erkrankung. Abklärungen laufen. Bis zu einem Ergebnis wird eine vorsichtige Haltung empfohlen: Fieber muss nicht zwingend behandelt werden. Ist eine Fieberbehandlung notwendig, wird Paracetamol als Mittel der ersten Wahl empfohlen, wobei die korrekte Anwendung einzuhalten ist. Dies gilt insbesondere für Maximaldosis, Einnahmeintervall und Kontraindikationen.

Personen, die unabhängig von COVID-19 unter einer Langzeitbehandlung mit Entzündungshemmern (NSAR, Kortikoide) stehen, sollten die Behandlung nicht abbrechen und sich bei Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion (Husten, Fieber) an ihre Ärztin oder ihren Arzt wenden.

Quellen:
BAG Aktuell, 15.03.2020
Le Moniteur des Pharmacies, Actualités, 14.03.2020
CHUV, Informations sur le coronavirus COVID-19, 14.03.2020
Doc News 06.05.2019, NSAR und Infektionsrisiko?

Link:
ANSM Point d’information, 03.10.2019, Bon usage du paracétamol et des anti-inflammatoires non stéroïdiens (AINS) : l’ANSM veut renforcer le rôle de conseil du pharmacien.

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