Shingrix, ein neuer rekombinanter Varicella-Zoster-Impfstoff, wurde im Oktober 2021 von Swissmedic zugelassen. Der Impfstoff ist indiziert zur Prävention von Herpes Zoster (HZ) bei Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und älter und bei Erwachsenen im Alter von 18 Jahren und älter mit erhöhtem HZ-Risiko. Die Markteinführung ist für Januar 2022 vorgesehen.
Shingrix wurde von der europäischen Arzneimittelagentur EMA bereits 2018 zugelassen und ist in Deutschland seit ein paar Jahren erhältlich.

Shingrix ist ein inaktivierter Impfstoff mit dem Oberflächenantigen Glykoprotein E des Varicella-Zoster-Virus (VZV), welches aus genetisch modifizierten Ovarzellen des chinesischen Hamsters gewonnen wurde. Zur Verstärkung der Immunantwort wurde ein liposomales Adjuvans (AS01B) zugesetzt.

Im Vergleich zu Zostavax® ist der inaktivierte und adjuvantierte Impfstoff selbst bei älteren Personen wirksamer und kann auch Immunsupprimierten verabreicht werden, welche den Impfstoff am dringendsten benötigen. Im Rahmen klinischer Studien war Shingrix in allen Altersgruppen ab 50 Jahren wirksam mit einer Wirksamkeit von 97% im Alter von 50-69 Jahren und 91% ab 70 Jahren.
Wie lange der Impfschutz gegen Gürtelrose mit Shingrix anhält, ist nicht bekannt. Daten zur Immunität deuten darauf hin, dass der Schutz mindestens 9 Jahre nach der Impfung anhält.

Das Grundimmunisierungsschema besteht aus zwei Dosen zu je 0,5 ml; einer ersten Dosis gefolgt von einer zweiten Dosis 2 Monate später. Falls es erforderlich ist, das Impfschema flexibel zu halten, kann die 2. Dosis 2 bis 6 Monate später verabreicht werden. Vorzugsweise ist wegen grösserer klinischer Erfahrung der 2-Monatsabstand anzuwenden.
Bei Personen, die aufgrund einer Erkrankung oder einer Therapie immundefizient oder immunsupprimiert sind oder werden könnten und die von einem kürzeren Impfschema profitieren würden, kann die zweite Dosis bereits 1 bis 2 Monate nach der ersten Dosis verabreicht werden.
Unerwünschte Reaktionen scheinen mit Shingrix häufiger aufzutreten als mit Zostavax®. Dazu gehören Myalgien, Kopfschmerzen, Schmerzen und Müdigkeit.

Empfehlungen und Beschlüsse bezüglich Kostenübernahme werden derzeit erarbeitet.
Zur Prävention von Gürtelrose ist in der Schweiz momentan nur der Impfstoff Zostavax ® verfügbar. Im schweizerischen Impfplan 2018 wurde eine Impfempfehlung gegen Herpes zoster für folgende Personengruppen aufgenommen:
-immunkompetente Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren
-Personen zwischen 50 und 79 Jahren, welche momentan nicht oder nur leicht immungeschwächt sind, oder bei welchen aufgrund einer bevorstehenden immunsuppressiven Therapie eine Immunschwäche zu erwarten ist.

Quellen:
Swissmedic Journal 10/2021
Schweizerischer Impfplan 2021
Infovac Bulletins Nr. 10/2021 und 11-12/2017

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