Korrekt eingenommen, reduziert die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) das HIV-Infektionsrisiko um mehr als 90% und ist heutzutage eines der Schlüsselelemente im Kampf gegen HIV.
Im Gegensatz zur Schweiz ist die Kombination Tenofovir/Emtricitabin (Truvada®) in der EU seit 2016 zur PrEP zugelassen. Die Ärzte müssen hierzulande das Medikament daher off-label verschreiben. Die Kosten für Arztkonsultation und Untersuchungen werden in der Regel von der Grundversicherung übernommen, die Medikamentenkosten hingegen nicht.
Im Gegensatz zu Frankreich und Deutschland ist in der Schweiz noch kein Generikum mit Tenofovir/Emtricitabin verfügbar. Die Kosten bleiben daher sehr hoch und Bestellungen via Internet sind mittlerweile gängige Praxis. Mit einem Schweizer Rezept ist es auch möglich, kostengünstigere Generika in einer grenznahen Apotheke (Frankreich, Deutschland) zu beziehen und zum persönlichen Gebrauch über die Grenze zu nehmen. Swissmedic erlaubt Privatpersonen den Import via Post und das Mitführen im Gepäck zur Deckung eines Monatsbedarfs, was 30 Tabletten entspricht.

Gemäss Umfrage nehmen 22% der Männer eine PrEP ohne ärztliche Begleitung ein und bestellen das Medikament selbst im Internet. In diesem Kontext wurde im Frühling 2019 das Projekt «Swiss PrEPared» lanciert. Das Ziel ist, Menschen in der Schweiz mit einem erhöhten HIV-Risiko möglichst gut zu betreuen und neue HIV-Infektionen zu verhindern.
Das Projekt «Swiss PrEPared» wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Swiss HIV Cohort Study (SHCS) unterstützt und von Experten aus der Praxis, der Community und aus der Wissenschaft begleitet.

Ab 14. Oktober 2019 wird die PrEP zum Preis von 40 Franken pro Packung (30 Tabletten) in allen teilnehmenden Zentren von SwissPrEPared erhältlich sein. Dieser Tarif gilt nur für Personen, welche die PrEP im Rahmen des SwissPrEPared-Programms erhalten.

Eine Liste der teilnehmenden Zentren ist auf der Internetseite publiziert.

Quellen:
_SwissPrEPared - online
_www.myprep.ch

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