Das BAG informiert:
Die Heads of the European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA) haben die europäische Kommunikationskampagne zur Sensibilisierung für die angemessene Anwendung medizinischer radiologischer Untersuchungen neu lanciert.
Die Kampagne wurde ursprünglich im November 2019 gestartet, doch ihre Wirkung war aufgrund des Ausbruchs des SARS-CoV-2-Virus begrenzt. Im Lichte neuer Erkenntnisse aus dem EU-JUST-CT-Projekt zur Überprüfung der Rechtfertigungsprozesse in sieben europäischen Ländern, und einer erneuten Dynamik im Bereich der Rechtfertigung von Bildgebungsverfahren hat HERCA beschlossen, die Initiative mit einer breiteren Beteiligung und einem erneuerten Fokus wieder aufzunehmen.
Durch die Förderung der angemessenen Anwendung medizinischer Bildgebung wollen HERCA und ihre Mitgliedstaaten den Strahlenschutz verbessern und die Qualität der Gesundheitsversorgung steigern.
Mit der Wiederaufnahme dieser Information erinnert das BAG an die zentrale Bedeutung des Rechtfertigungsprinzips in der medizinischen Strahlenschutzpraxis. Vorliegende Daten zeigen, dass ein Teil der durchgeführten radiologischen Untersuchungen vermieden oder durch nichtionisierende Alternativen ersetzt werden könnte. Das BAG unterstützt die Fachpersonen bei der klinischen Entscheidungsfindung, indem es zuverlässige und europaweit abgestimmte Ressourcen zur Verfügung stellt. Das Ziel ist klar: die Patientensicherheit stärken, eine angemessene Nutzung der Bildgebung fördern und die verschreibenden Ärztinnen und Ärzte dazu ermutigen, das Rechtfertigungsprinzip systematisch in ihre tägliche Praxis zu integrieren.
Die Kampagne stellt eine Sprechstunde zwischen einer Zuweiserin oder einem Zuweiser und einer Patientin oder einem Patienten dar. Sie enthält sieben wichtige Fragen, die sich Zuweiserinnen und Zuweiser vor der Überweisung zu einer bildgebenden Untersuchung stellen sollten. Sie hebt hervor, was im Interesse der Patientinnen und Patienten liegt, und enthält einige einfache Überlegungen und Argumente, die während der Sprechstunde leicht angesprochen werden können:
Diagnose gestellt – bietet die radiologische Untersuchung einen Zusatznutzen?
Wenn die klinische Untersuchung Ihnen ausreichende Informationen für Ihre Diagnose geliefert hat, ist eine radiologische Untersuchung möglicherweise nicht erforderlich.
HERCA Leaflet DE1
Radiologische Untersuchungen vor kurzem durchgeführt – soll ich sie wiederholen lassen?
Wenn die benötigten Bilder bereits existieren, ist es wahrscheinlich, dass eine Wiederholung der Untersuchung keinen Mehrwert schafft.
HERCA Leaflet DE2
Röntgen, CT – oder besser eine Untersuchung ohne ionisierende Strahlung?
Wenn eine bildgebende Untersuchung ohne Anwendung ionisierender Strahlung die klinische Frage am besten beantworten kann, sollte die Durchführung dieser Untersuchung in Betracht gezogen werden. Sie kann Ihre Patientin oder Ihren Patienten vor unnötiger Exposition durch ionisierende Strahlung bewahren.
HERCA Leaflet DE3
Weiss meine Patientin oder mein Patient, dass eine CT-Untersuchung auch Risiken hat?
Die Computertomographie ist eine der bildgebenden Techniken, die die grösste Menge an ionisierender Strahlung liefert.
HERCA Leaflet DE4
Wie erhält meine Patientin oder mein Patient die bildgebende Untersuchung, die am besten geeignet ist?
Die Bereitstellung aller relevanten klinischen Informationen in Ihrer Überweisung hilft der Radiologin oder dem Radiologen, die für Ihre Patientinnen und Patienten passende Untersuchung auszuwählen.
HERCA Leaflet DE5
Schwangerschaft? Was bei radiologischen Untersuchungen zu beachten ist.
Bei einigen schwangeren Patientinnen sind besondere Vorsichtsmassnahmen erforderlich.
HERCA Leaflet DE6
Kinder und Bildgebung? Was bei radiologischen Untersuchungen zu beachten ist.
Kinder sind gegenüber ionisierender Strahlung empfindlicher als Erwachsene, da ihre Organe noch wachsen und ihre Lebenserwartung höher ist.
HERCA Leaflet DE7
Quelle:
BAG, Orientierungshilfe für radiologische Untersuchungen


